Konstruktiv mit Konflikten umgehen
So lautete das Ziel eines vierwöchigen Trainingsprogramms im Deutschunterricht der Fachschule für Sozialpädagogik, erstes Ausbildungsjahr (2BKSP1). Denn: Konflikte in pädagogischen Teams gehören leider zum Alltag. Da der Teamarbeit in pädagogischen Einrichtungen jedoch ein besonderer Stellenwert zukommt, sollten Konflikte innerhalb des Teams möglichst schnell gelöst oder im besten Fall ganz verhindert werden. Darin stimmten alle Schülerinnen und Schüler überein. Das Trainingsprogramm setzte sich also zum Ziel, ein konstruktives Gesprächsverhalten kennenzulernen und einzuüben. Aber wie sollte dieses Ziel erreicht werden?
Die Schülerinnen lernten theoretische Grundlagen kennen, wandten diese in verschiedenen Übungen an und erprobten ihre Wirkungsweisen und Einsatzmöglichkeiten. Wissen, praktische Übungen und Reflexion sollten so verzahnt werden. Um das flüchtige Kommunikationsverhalten analysieren und reflektieren zu können, nutzten die Schülerinnen und Schüler ein Hilfsmittel: Pünktlich zum Projektbeginn wurden die Schülerinnen und Schüler der Tabletklasse mit iPads ausgestattet. Als Arbeitsgrundlage erhielten alle Schülerinnen und Schüler ein digitales Trainingsheft, in dem interaktiv Audio-, Foto- und Videoaufnahmen gemacht, eingefügt, bearbeitet und die Erkenntnisse der Übungen und Analysen gleich schriftlich festgehalten werden konnten.
Da Kommunikation nun einmal immer zwischen mindestens zwei Parteien stattfindet, arbeiteten auch die Schülerinnen und Schüler immer gemeinsam in Zweierteams. Mithilfe des digitalen Trainingsheftes konnten sie sich und ihr Gesprächsverhalten größtenteils selbstständig erproben. Am Ende jeder Trainingseinheit kam die Klasse dann wieder zusammen und reflektierte gemeinsam im Plenum ihre Erfahrungen. Diese mündeten dann in einem stetig wachsenden „Kriterienkatalog für konstruktives Gesprächsverhalten in Konflikten“. Was versteht man unter einer Adressatenorientierung? Welche Gestik und Mimik vermittelt meinem Gegenüber eine offene Gesprächshaltung? Wie kann ich gewaltfrei kommunizieren?
Am Ende des Trainingsprogramms konnten die angehenden Erzieherinnen und Erzieher diese und viele weitere Fragen beantworten. Das Wissen und ihre Erfahrungen wandten die Trainingspaare dann in einem finalen Konfliktgespräch in Form eines Rollenspiels an. Mithilfe des Kriterienkatalogs konnten sie ihr eigenes Gesprächsverhalten nun analysieren. Durch die vergleichende Analyse eines zu Beginn der Trainingseinheit durchgeführten Rollenspiels wurden die Erfolge des Trainingsprogramms nun sichtbar. Die Schülerinnen und Schüler sind nun in ihrer Kommunikationskompetenz für den pädagogischen Alltag in Kindergarten, Hort und Krippe gut vorbereitet.
Ein Fazit am Ende: „Das könnten wir öfter machen!“
Text und Fotos: Katharina Mamber