Bericht über das Plan-Spiel der Landeszentrale für politische Bildung
Am 08.02.18 hat unsere Klasse, die SG 12/2 der Anna–Haag Schule in Backnang, an einem Plan-Spiel der Landeszentrale für politische Bildung teilgenommen. Ziel des Plan-Spiels sollte es sein, das zuvor Gelernte zum Thema Gesetzgebung in Deutschland noch näher gebracht zu bekommen. Kurz gesagt: Wir sollten selbst einmal Bundestag sein.
Um das Plan-Spiel durchführen zu können, waren Mitarbeitende der Landeszentrale für politische Bildung gekommen, welche uns zunächst einmal in den Ablauf des Bundestags einführten. Dies war notwendig, um letztendlich selbst ein Gesetz entwerfen und auf den Weg bringen zu können, was schließlich den Inhalt des Planspiels darstellte. Nun sollten wir uns also mit einem Gesetzesentwurfs befassen, welcher ein Alkoholverbot für Minderjährige bedeuten würde. Hierfür bekamen wir Rollen von Bundestagsabgeordneten zugeteilt, was bedeutete, dass wir nicht uns selbst, sondern eine andere Person und somit auch deren Meinung darstellen mussten.
Nachdem wir uns eingelesen hatten, trafen wir uns in unseren jeweiligen Parteien, um eine gemeinsame Position sowie Strategie zu erarbeiten. Unsere Fraktion bestand hierbei sowohl aus Abgeordneten des Bundesministeriums für Wirtschaft, als auch aus Abgeordneten des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend. Als wir uns parteienintern geeinigt hatten, haben wir uns in den jeweiligen Ausschüssen getroffen und den Gesetzesentwurf nochmals ausführlich diskutiert, wobei wir Anträge auf Änderungen gestellt und über diese abgestimmt haben, bis wir zu einem Ergebnis gekommen waren.
Daraufhin haben wir uns in einem Plenum versammelt, wo beide Ausschüsse ihre Ergebnisse mitgeteilt haben. Im letzten und entscheidenden haben wir gemeinsam, also alle Parteien, über den Gesetzesentwurf und die Änderungsanträge abgestimmt. Nachdem wir nun also zu einem Gesetzesentwurf gekommen waren, sollte der zweite Abschnitt des Plan-Spiels folgen. Um zu einem Gesetz zu kommen, musste nun auch der Bundesrat dem Gesetzesentwurf akzeptierten, also genehmigen. Hierfür haben wir neue Rollen bekommen und zwar die von Landesvertretern der einzelnen Bundesländer.
Nun stand also die Vertretung des jeweiligen Bundeslandes sowie dessen Anliegen und Interessen im Vordergrund. Gleichzeitig sollte jedoch im Sinne der zugehörigen Partei gehandelt werden. Wir begannen mit einer Abstimmung in den Parteien, machten weiter mit einer Abstimmung im jeweiligen Ministerium, woraufhin wir uns mit allen Bundesländern zusammensetzten und eine Schlussabstimmung durchführten. Auf diesem Wege waren wir zu einem Gesetz sowie am Schluss des Plan-Spiels angelangt: Wir als Bundestag hatten einen Gesetzesentwurf abgeändert, welcher vom Bundesrat akzeptiert wurde, wobei zum Teil Änderungen vorgenommen worden und sogar Anträge auf erneute Änderung gestellt worden waren.
Mithilfe des Plan-Spiels konnten wir hautnah miterleben, wie Politik funktioniert. In die Rolle von Politikern zu schlüpfen, hat uns gezeigt, wie deren Beruf und Alltag aussieht und abläuft. Es war interessant und schwieriger als gedacht, sich in Rollen zu versetzen, die man normalerweise nicht vertreten würde und dabei sowohl das Interesse der eigenen Person, als auch das der Partei zu vertreten. Auf diese Art und Weise konnten wir die Gesetzgebung und dessen Entwicklung ganz anders betrachten. Nun erschien sie uns nicht mehr so fern und unverständlich, sondern viel klarer.
Wir hatten gelernt, wie mühsam und wichtig die verschiedenen Schritte der Gesetzesentstehung sind und wie lange es doch dauert, bis so ein Gesetz mal zustande gekommen ist. Durch das Plan-Spiel sind uns viele Problematiken in der Politik klar geworden. Zum Einen, dass nicht alles immer so einfach und schnell zu bewältigen ist, wie man denkt und zum Anderen, dass man oft nicht alle Interessen unter einen Hut bekommen und es gar nicht allen Recht machen kann. Außerdem haben wir erkannt, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, Kompromisse zu finden, da viele Meinungen stark auseinander gingen und dabei aber jeder sein Interesse durchsetzen wollte. Dennoch haben wir viel aus dem Plan-Spiel mitgenommen und empfinden das Programm als eine gute Unterrichtsergänzung.
Ricarda Mausch und Leonie Ziebel